Die Einigung – das Ende langer Streitereien

FIS-Präsident Johan Eliasch.

20.12.2024

Diverse nationale Verbände, darunter Swiss Ski, haben sich nach längeren Auseinandersetzungen mit dem Weltverband FIS auf eine zentrale Vermarktung der internationalen Medienrechte an den FIS-Weltcup-Serien geeinigt. Die Vereinbarung gilt ab der Saison 2026/27 für acht Jahre bis 2034.

FIS-Präsident Johan Eliasch.

Lange wurde über die zentrale Vermarktung und wie diese organisiert und abgewickelt werden soll gestritten. Eines der Leuchtturm-Projekte von FIS-Präsident Johan Eliasch kam nicht überall gut an und einige Verbände legten sich – primär aufgrund der Vorgehensweise der FIS – quer. Jetzt ist eine Einigung erzielt worden und Swiss Ski informierte am Freitagmorgen (20. Dezember) in Form der nachstehenden Medienmitteilung (im Wortlaut)über den Stand der Dinge:

Neben Swiss-Ski sind mit Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Kanada, Norwegen, Slowenien, Schweden und den USA alle bedeutenden Weltcup-Veranstalterländer mit Ausnahme von Österreich Teil des sogenannten Media Rights Centralization Agreement (MRCA) mit der FIS.

„Wir sind sehr zufrieden mit dieser Einigung und der festen Überzeugung, dass damit ein erster grosser Schritt gemacht ist, um den FIS-Weltcup und damit den Schneesport insgesamt so weiterzuentwickeln, dass wir zusätzlich an Attraktivität gewinnen“, sagt Diego Züger, Co-CEO von Swiss-Ski. „Nun liegt eine Vereinbarung vor, die unseren Vorstellungen von einer Zentralvermarktung entspricht. Die Verhandlungen haben sich sehr lange hingezogen, weil die Vorstellungen zwischen der FIS und uns nationalen Verbänden zu Beginn doch recht weit auseinanderlagen. Dass wir nun eine Vereinbarung getroffen haben, von der alle profitieren, beweist, was wir als nationale Verbände erreichen können, wenn wir geeint auftreten.“

„Mit einem zentralisierten Ansatz für die internationalen Medienrechte nimmt der Sport sein Schicksal selbst in die Hand“, sagt FIS-Präsident Johan Eliasch. „Dieser bahnbrechende Schritt wird es uns ermöglichen, unser Produkt gemeinsam zu entwickeln, den kommerziellen Wert zu maximieren, neue Zielgruppen anzuziehen und schliesslich die Preisgelder für die Athlet:innen zu erhöhen.“

Während der Konsultationsphase wurden zahlreiche Änderungen am ursprünglichen FIS-Vorschlag vorgenommen. Diese Änderungen basieren wesentlich auf dem Projekt «Snowflake», das Swiss-Ski und andere nationale Verbände als Gegenvorschlag vorangetrieben haben. An die Zentralvermarktung ist ein neues Governance-Modell geknüpft, auf das sich die FIS und die nationalen Verbände gemeinsam verständigt haben.

Die internationalen Medien- und Übertragungsrechte für alle FIS-Weltcup-Veranstaltungen, mit Ausnahme derjenigen in Österreich, werden von Infront vermarktet. Die Vereinbarung mit der Agentur tritt 2026/27 in Kraft und gilt bis 2033/34. Sie garantiert höhere Einnahmen und vielversprechende neue Möglichkeiten der Fan-Bindung durch innovative digitale Angebote.

Alle Partner sind sich einig, dass die Zentralvermarktung der Medienrechte zwar einen wichtigen ersten Schritt darstellt, dass aber weitere Massnahmen erforderlich sind, um den Schneesport als Produkt erfolgreich in die Zukunft zu führen. In diesem Zusammenhang werden die FIS und die Weltcup-Veranstalterländer in den kommenden Monaten die Produktentwicklung in den Fokus nehmen. Dazu gehört, die Möglichkeiten von zusätzlichen Investitionen, erweiterten Partnerschaften und verstärkten Kooperationen sorgfältig zu prüfen.

Österreich ist bei diesem Deal jedoch weiterhin nicht dabei. „Wir hatten auch ein Angebot der FIS, aber wir haben nach kurzer Bedenkzeit dankend abgelehnt. Wir hätten bestehende Verträge brechen müssen, was mit unserer Wertekultur nicht übereinstimmt“, wird ÖSV-Geschäftsführer und -Generalsekretär Christian Scherer in diversen österreichischen Medien zitiert. Der ÖSV will offenbar seine Partnerschaft mit der Agentur IMG weiterführen. Auch das laufende Gerichtsverfahren zur Frage, ob das Vorgehen der FIS  zulässig ist, will der ÖSV nicht abbrechen.

Quelle: Medienmitteilung Swiss Ski

Teilen Sie diesen Beitrag in Ihrem Netzwerk