Michelle Gisin: “Ich sehe, wie die Gletscher schmelzen”

Michelle Gisin sorgt sich um die Gletscher und setzt sich ein, dass diese erhalten bleiben. – Foto: zvg / Manuel Rupp

25.10.2018

Olympiasiegerin Michelle Gisin wird bei ihrer Arbeit in den Bergen mit den Auswirkungen des Klimas auf die Natur konfrontiert. Und das bereitet der Engelbergerin Sorgen. Nun wird sie Botschafterin der Schweizer Outdoor-Klimaschutzorganisation Protect Our Winters (POW).

Michelle Gisin sorgt sich um die Gletscher und setzt sich ein, dass diese erhalten bleiben. – Foto: zvg / Manuel Rupp

Die Schweizer Outdoor-Klimaschutzorganisation Protect Our Winters (POW) kann einen weiteren prominenten Zuzug vermelden: Ski-Olympiasiegerin Michelle Gisin wird Teil der weltweiten Bewegung von Athleten, Outdoor-Enthusiasten und Industrievertretern, die sich für den Schutz der Bergwelt und gegen den Klimawandel engagieren. Für Michelle Gisin sind es die sichtbaren Folgen des Klimawandels, die sie zu diesem Schritt bewegt haben. Die Olympiasiegerin in der Alpinen Kombination von Pyeongchang  2018 sagt zu ihrem neuen Engagement für den Klimaschutz: «Als Skirennfahrerin nehme ich den Klimawandel fast täglich wahr. Ich sehe, wie die Gletscher immer schneller schmelzen. Es ist herzzerreissend, wie sich mein Heimgletscher in Engelberg immer mehr zurückzieht und schon im September schwarz ist.»

Sie fühle sich privilegiert, dass sie den Skisport so leidenschaftlich leben und lieben dürfe. Sie frage sich aber oft: «Werden meine Kinder einst verstehen können, wie ich im Juli auf einem Gletscher Skifahren konnte?» Sie hoffe es sehr. Deswegen sei sie «super stolz», sich als Botschafterin der Klimaschutzorganisation Protect Our Winters (POW) zu engagieren und etwas für den Planeten zu tun. Michelle Gisin wünscht sich, dass möglichst viele Skifahrerinnen und Skifahrer ihr dabei helfen.

POW suche nicht den perfekten Klimaschützer, sondern zeige bergsportbegeisterten Menschen auf, wie sie ihre Passion ausleben und dabei die Umwelt schonen können, heisst es in einer Medienmitteilung. Denn für die Organisation stehe fest: Ohne Engagement gegen den Klimawandel sind einschneidende Folgen für den Wintertourismus zu erwarten. Dies hätte Auswirkungen für die Bergsportler und die Bevölkerung in den Berggebieten, wie auch für die lokale Wirtschaft und für die Arbeitsplätze.

Bei POW engagieren sich Skifahrerinnen und Skifahrer, Snowboarderinnen und Snowboarder, Bergsteigerinnen und Bergsteiger sowie Trailrunner für den Klimaschutz. Die Organisation, die vom Snowboardprofi Jeremy Jones 2007 in den USA gegründet wurde, wird zunehmend auch von der Outdoor-Industrie unterstützt. So engagieren sich beispielsweise Unternehmen wie Patagonia und The North Face oder renommierte Wintersport-Skiorte wie Aspen, Colorado für die Anliegen von POW. Ihnen gemeinsam ist der Wille, möglichst viele Leute für kleine und grosse Beiträge für den Klimaschutz zu motivieren. Mittlerweile gibt es weltweit 15 nationale Organisationen, die nach dem Vorbild in den USA für eine CO2-emissionsarme Ausübung des Bergsports werben. In den USA schickt POW jährlich Dutzende Athletinnen und Athleten in die Schulen, damit die Sportler in den Schulklassen über die Auswirkungen des Klimawandels orientieren. Auch in der Schweiz wird dieses Jahr das erfolgreiche Programm «Hot Planet Cool Athletes» erstmals in den Schulen umgesetzt. Botschafter von POW Schweiz sollen in Schweizer Schulen über den Klimawandel und ihre Passion informieren.

Quelle: POW Switzerland

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