Slalom-Fahrer stehen für die Allgemeinheit im Einsatz

Dominik Raschner (hier beim Interview mit dem ORF) leistet im Verteilzenturm Rietz seinen Dienst. – Foto: Screenshot / GEPA pictures

18.03.2020

Österreichs Heeressportlerinnen und -sportler leisten während der Corona-Krise Assistenzdienste für die Allgemeinheit. Darunter zum Beispiel auch die Skirennfahrer Dominik Raschner und Patrick Feurstein.

Dominik Raschner (hier beim Interview mit dem ORF) leistet im Verteilzenturm Rietz seinen Dienst. – Foto: Screenshot / GEPA pictures

Eigentlich würden zum jetzigen Zeitpunkt für die beiden Technik-Spezialisten des ÖSV noch Rennen und danach Materialtests anstehen. Eigentlich. Denn die Krise rund um die rasante Ausbreitung des Coronavirus CoV-2 hat den Wintersport vorzeitig und gänzlich zum Erliegen gebracht. Statt im Rennanzug oder zumindest in den Trainingsoutfits stecken derzeit Dominik Raschner (grosses Bild) und Patrick Feurstein (Bild links) in den Uniformen des österreichischen Bundesheeres. Beide leisten während einigen Tagen – die genaue Dauer steht noch nicht fest – Assistenzdienst für die Allgemeinheit.

Der 25 Jahre alte Tiroler Raschner und der um zwei Jahre jüngere Vorarlberger Feurstein sind an unterschiedlichen Stellen im Einsatz. Raschner leistet seinen Dienst für die Supermarkt-Kette Hofer (in Deutschland und in der Schweiz Aldi) im Verteilzentrum Rietz, Feurstein ist auf der anderen Seite des Arlbergs, im Bundesland Vorarlberg, aktiv. “Wir beladen Paletten mit Ware und stellen diese für die LKW-Fahrer bereit, damit die danach ihre Fahrzeuge beladen und die Filialen beliefern können”, sagt Raschner. Bei Arbeitspausen werde genau darauf geschaut, dass der Abstand zwischen den Kameradinnen und Kameraden eingehalten wird und auch auf die so wichtige Hygiene (Händewaschen etc.) werde genau geachtet. “Ich leiste diesen Dienst gerne. Schliesslich profitiere ich als Heeressportler auch stark und jetzt kann ich auf sinnvolle Weise etwas zurückgeben.” Die Situation sei für niemanden fein und logischerweise wäre auch er lieber auf der Piste als jetzt unter dem Dach in einem Verteilzentrum. Aber die Lage sei nun einmal so und da er trotz auslaufendem Vertrag mit Rossignol nicht im Sinn gehabt habe den Ausrüster zu wechseln, sei auch das Verpassen von Materialtests – angesichts der aktuellen Lage – kein Unfall, sagt der A-Kader-Fahrer.

“Der Wechsel vom Rennanzug in die Uniform ist unerwartet schnell geschehen”, sagt Patrick Feurstein. Wie sein Kollege Raschner betont aber auch der Vorarlberger, dass er diese Arbeit gerne mache, da er seitens des Bundesheeres für das Weiterführen seiner sportliche Karriere grosszügig unterstützt werde. “Wenn eine solche Lage einen entsprechenden Dienst erfordert, dann ist das auch gerechtfertigt, wenn wir für solche Dienste eingesetzt werden”, so B-Kader-Athlet Feurstein. Wenn es die Zeit erlaube, dann versuche er neben der Arbeit in der Verteilzentrale von SPAR in Dornbirn mit Einheiten auf dem Ergometer zusätzlich etwas für die Fitness zu tun. “Wir sind ein Team von zehn Sportlerinnen und Sportlern und wir stellen die Paletten für die LKW bereit. Dann fahren wir auch mit den LKW-Fahrern mit und helfen vor den Filialen beim Abladen. Wenn Material aus den Filialen zurück ins Verteilzentrum gebracht werden muss, dann nehmen wir das natürlich auf dem Rückweg mit.” Beim Dienst in Vorarlberg auch mit von der Partie sind die beiden B-Kader-Athleten Thomas Dorner und Mathias Graf.

Wie lange der Assistenzdienst von Dominik Raschner, Patrick Feuerstein, Thomas Dorner und Mathias Graf dauern wird ist noch offen. Ursprünglich war eine Woche eingeplant, aber es könne durchaus sein, dass die beiden Skirennfahrer auch kommende Woche noch für die Allgemeinheit, damit die Menschen in den Supermärkten möglichst keine leeren Regale vorfinden, im Einsatz stehen werden. Da auf den Pisten nichts läuft, eine sinnvolle, wichtige und von den Menschen in Tirol und Vorarlberg geschätzte Alternative.

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