Die Baustelle Parallel-Rennen – die Diskussion läuft

Wie sollen/könnten Parallel-Events in der Zukunft ausschauen? Eine Diskussion auf www.skinews.ch – Foto: GEPA pictures

21.02.2019

An den Parallel-Rennen scheiden sich die Gesiter. Für die einen ist es eine Attraktion für die andern eine Verunstaltung des Skisport. Die Parallel-Rennen in der heutigen Form sind aber vor allem eines: eine Baustelle, an der die FIS schnell arbeiten sollte. Diskutieren Sie mit und teilen Sie skinews.ch Ihre Meinung und Ansicht zu den Parallel-Rennen mit.

Wie sollen/könnten Parallel-Events in der Zukunft ausschauen? Eine Diskussion auf www.skinews.ch – Foto: GEPA pictures

Am 20. Februar hat skinews.ch seine Leserinnen und Leser aufgefordert, Ideen und Meinungen zur aktuellen Form und zur Zukunft von Parallel-Events einzubringen. Hier eine erste Reaktion aus dem Leserinnen-/Leserkreis.

 

Stefan Mägert aus Leissigen (Schweiz) schreibt:
Hier meine Ansichten dazu:
1.) Parallel-Rennen sind spannend und eine Bereicherung zu bestehenden Disziplinen
2.) Es sollte eine eigenständige Disziplin sein

3.) Modus (Annahme bei 48 Teilnehmern): Vorrunde 1: Für 48 Fahrer ergeben sich  24 Paarungen. Aus diesen 24 Paarungen würden die Gewinner und 4 Lucky Looser weiter kommen, also 28 Fahrer – Vorrunde 2: mit 28 Fahrer,, also 14 Paarungen. 14 Gewinner und 2 Lucky Looser kommen in den 1/8-Final. – Nur für die Teilnehmer der zweiten Vorrunde gibt es WC-Punkte. Die Ränge werden nicht mehr ausgefahren, für die Klassierungen gelten jeweils die Zeiten. Nur die Halbfinalverlierer duellieren sich noch um den 3. Platz. – Bei weniger Teilnehmern gäbe es in der ersten Vorrunde entsprechend mehr Plätze für Lucky Looser.  –Bis und mit Vorrunde 2 jeweils nur ein Duell. Die Lucky Looser sollen eine allfällige Ungleichheit der Kurse ausgleichen. Die Paarungen in beiden Vorrunden werden jeweils ausgelost. – Der in der Parallel-Wertung besser klassierte Fahrer darf für die erste Vorrunde den Kurs auswählen. Ab der zweiten Vorrunde darf jeweils der mit der besseren Zeit den Kurs auswählen. Ab dem 1/8-Final werden zwei Läufe ausgetragen. Wiederum darf der mit der besseren Zeit aus dem vorangegangen Lauf wählen mit welchem Kurs er beginnen möchte.

4.) Die Tore müssen korrekt passiert werden, egal mit welcher Technik. Diese Disziplin soll sich ja entwickeln und nicht dem SL oder RS angeglichen werden. Strafzeit für Doppelblock-Technik oder ausgerissene Torflaggen? Man stelle sich dies als Zuschauer vor, das wäre ja nicht mehr nachvollziehbar und würde den Reiz dieser genialen Disziplin zunichte machen. Es wäre ja dann nicht mehr der Erste im Ziel auch zwingend der Sieger.5.) Die Diskussion über die Vorteile von grösseren Athleten geht mir gewaltig auf den Sack. Es wäre auch noch niemandem in den Sinn gekommen dem Dominik Paris Helium-Tanks anzuhängen oder schwarzen Sprintern in den kurzen Distanzen genetische Handicaps aufzuaddieren. Diese Diskussion ist völlig überflüssig.

6,) Die Speedfahrer wären im Hinblick auf die Gesamtwertung im Nachteil. Darum müsste im Gegenzug das Verhältnis Speed-Disziplinen und technische Disziplinen angepasst werden. Bsp. 8 Abfahrten, 8 SG, 5 RS, 5 SL und 5 PSL 5 Kombi. Eine Kombi soll nicht zwingend eine Abfahrt beinhalten. Es sollte auch SG/RS SG/SL oder Abfahrt/RS möglich sein.

Welche Meinung haben Sie, die Leserinnen und Leser von www.skinews.ch zu den Parallel-Rennen? Teilen Sie mir Ihre Ansichten doch per Email an redaktion@skinews.ch mit und schreiben Sie dazu, ob Sie mit einer allfälligen Veröffentlichung Ihrer Meinung – also eine Art Leser-/Leserinnenbrief mit Angabe des Namens, Vornamens und Wohnorts  – einverstanden sind oder nicht. Ganz unter dem Aspekt: Frische Ideen helfen mit, bestehende Ideen weiter zu entwickeln.

 

 

Nicolas Marti aus Bevilard (Schweiz) schreibt:

 

Parallel-Rennen: ja oder nein? Grundsätzlich finde ich die Parallel-Rennen interessant, obwohl ich eher konservativ und Fan der fünf klassischen Disziplinen bin. Vor allem im Rahmen des Teamevents scheint mir der Parallelslalom die geeignete Disziplin zu sein. Über die technischen Aspekte (Skilänge, Torabstände, etc.), müssen sich die Spezialisten einigen.

Standorte: Mir gefallen die City-Events von Oslo und Stockholm ganz gut. Norwegen und Schweden sind Skinationen und diese Rennen werden von vielen Zuschauern besucht, was nicht unbedingt in Åre und Kvitfjell der Fall ist. Allerdings befürchte ich, dass die FIS in Zukunft Parallel-Rennen auf einer künstlichen Rampe oder in einer Halle durchführt. Für mich hätte dies dann keine Beziehung mehr zum Ski Alpin und wäre im Hinblick auf den Umweltschutz sehr fragwürdig. Prüfenswert wäre meines Erachtens ein Standort in Nordamerika (z.B. Killington). Rennen in Südamerika würde ich durchaus befürworten, aber ich denke, es können dort auch andere Disziplinen sein als Parallel-Rennen. Allgemein muss man beachten, dass der Rennkalender schon jetzt sehr dicht ist. Mehr Parallel-Rennen und mehr Kombinationen bedeuten weniger Abfahrten, weniger SG und weniger Riesenslalom.

Format: Die FIS muss ein einheitliches Format schaffen. Es sollte für alle Parallel-Rennen die gleichen Regeln gelten. Ich würde zuerst eine Qualifikation durchführen und dann die 16 Schnellsten gegeneinander antreten lassen. 32 Teilnehmende scheinen mir zu viel. In St. Moritz dauerte das Rennen noch länger als eine Abfahrt und die Piste litt ziemlich stark. Mit 16 Teilnehmenden könnte man sich auch erlauben, zwei Läufe zu fahren, was schlussendlich fairer ist, als wenn man einen Kurs wählen kann. Die 16 Ersten im Slalom-Weltcup sind nicht per se die 16 Besten Parallel-Fahrer (ich denke z.B. an Henrik Kristoffersen, Marcel Hirscher, Reto Schmidiger, Linus Strasser, etc.), deshalb würde eine Qualifikation Sinn machen.

Weiterentwicklung: Für die Weiterentwicklung der Parallel-Rennen würde ich begrüssen (bzw. hätte ich begrüsst), dass die FIS ihre Experimente auf Stufe FIS-Rennen oder Europacup operieren würde. Die Parallel-Wertung muss auch unbedingt von der Slalom-Wertung getrennt werden. Zudem würde ich mich in einer ersten Phase auf den Parallelslalom beschränken. Wenn es sich in ein paar Jahren herausstellt, dass die Parallel-Rennen erfolgreich sind, könnte man dann eine Erweiterung auf den Riesenslalom überprüfen.

 

Welche Meinung haben Sie, die Leserinnen und Leser von www.skinews.ch zu den Parallel-Rennen? Teilen Sie mir Ihre Ansichten doch per Email an redaktion@skinews.ch mit und schreiben Sie dazu, ob Sie mit einer allfälligen Veröffentlichung Ihrer Meinung – also eine Art Leser-/Leserinnenbrief mit Angabe des Namens, Vornamens und Wohnorts  – einverstanden sind oder nicht. Ganz unter dem Aspekt: Frische Ideen helfen mit, bestehende Ideen weiter zu entwickeln.

Teilen Sie diesen Beitrag in Ihrem Netzwerk