Happy Birthday – Franz Heinzer wird 60

Franz Heinzer feiert heute (11. April) seinen 60. Geburtstag. – Foto: GEPA pictures

11.04.2022

Heute feiert mit Franz Heinzer einer der erfolgreichsten Schweizer Abfahrer seinen 60. Geburtstag. Weltmeister, Sieger am Lauberhorn, Sieger in Kitzbühel, vier kleine Kristallkugeln – nur mit Olympia wollte es einfach nicht klappen. Happy Birthday und alles Gute, Franz Heinzer.

Franz Heinzer feiert heute (11. April) seinen 60. Geburtstag. – Foto: GEPA pictures

Heute vor 60 Jahren wurde Franz Heinzer in Schwyz geboren. Aus dem jungen Burschen mit dem sympathischen Lächeln wird ein Spitzensportler, der die Schweizer Skifans in den 1980er- bis in die Mitte der 1990er-Jahre zu verzücken wusste. 17 Weltcup-Siege, darunter drei auf der Kitzbüheler Streif und einen am Lauberhorn, stehen unter anderem auf der Habenseite des Speed-Spezialisten. Überstrahlt werden diese Erfolge von seinem vielleicht wichtigsten Sieg, jenem bei den Weltmeisterschaften 1991 in Saalbach-Hinterglemm. Die Sterne für die Beziehung zwischen Heinzer und dem Anlass Weltmeisterschaften standen bis zum 27. Januar 1991 nicht wirklich gut. Platz 4 in der Abfahrt im Jahr 1982 in Schladming, wieder ein vierter Platz bei der WM-Abfahrt in Bormio (1985) und bei den Heim-Weltmeisterschaften 1987 in Crans Montana erging es dem Schwyzer nicht besser: 4. Platz hinter Peter Müller, Pirmin Zurbriggen und Karl Alpiger. 1991 dann endlich der Bruch mit der unliebsam gewordenen Tradition und der WM-Titel für Franz Heinzer. Es sollte die einzige Versöhnung mit Rennen bei Grossanlässen bleiben, denn bei Olympischen Spielen wollte es für den Schwyzer nicht klappen. Der Tiefpunkt 1994 in Lillehammer. “Sieg oder Sturz, war mein Motto. Ich wollte zeigen, zu was ich fähig bin. Ich wollte diese Medaille holen”, erinnert sich Heinzer. Kommen sollte es völlig anders. Der Countdown läuft runter, Heinzer katapultiert sich aus dem Starthaus – der rechte Ski kommt aber nicht mit. Nach fünf Metern auf einem Ski der entgeisterte Blick Richtung Starthaus. Das Bindungsgehäuse von Heinzers Tyrolia-Bindung war gebrochen und raubte dem Schwyzer die letzte Chance auf eine Olympia-Medaille.

 

Daniel Mahrer (links) und Franz Heinzer. – Foto: zvg

 

Am 6. Januar konnte Franz Heinzer via skinews.ch seinem ehemaligen Teamkollegen Daniel Mahrer, der beim Gewinn des Weltmeistertitels 1991 zur Bronzemedaille gefahren war, zum 60. gratulieren, heute ist es umgekehrt. Die beiden werden sich heute auch persönlich treffen, da Heinzer einige Wegbegleitet eingeladen hat. “Wir haben noch einen losen Kontakt”, sagt Mahrer, Heinzers ehemaliger Zimmerkollege zu Rennfahrer-Zeiten. Damals sei man als Mitglieder einer starken Schweizer Speed-Mannschaft auf der Piste sehr wohl als Gegner unterwegs gewesen, der Umgang untereinander habe aber stets in fairer und respektvoller Art und Weise stattgefunden, sagt der Bündner. Was kommt Mahrer in den Sinn, wenn er an den Rennfahrer Heinzer denkt? “Spannend ist, dass der Franz auf der Skipiste, beim Motocross oder beim Autofahren ein ziemlich furchtloser Draufgänger gewesen ist, er aber gleichzeitig vor einer Achterbahnfahrt oder einem Helikopterflug ziemlichen Horror gehabt hat.” Auch ein gemeinsames Erlebnis gibt Mahrer zum Besten: “Es war in einem Trainingslager in Las Lenas. Nach einer feucht-fröhlichen 1.-August-Party haben Franz und ich – und noch ein paar andere – am nächsten Tag grosszügig auf das Training verzichtet. Nur so viel: das Wetter war nicht schuld, dass wir im Hotel geblieben sind. Auch nicht an unserem Kopfweh.”

 

Franz Heinzer als Jung-Trainer mit Trainer-Fuchs Karl Frehsner und im Einsatz als Fussballer. – Fotos: GEPA pictures

Neben gelegentlichen Abstechern zum Fussball – mit Promi-Teams für einen guten Zweck – ist Franz Heinzer seinem Skirennsport immer treu geblieben. Aktuell ist der Schwyzer bei Swiss Ski als Gruppentrainer für die Europacup-Abfahrer zuständig. Unter anderen betreut er dort den Toggenburger Josua Mettler, der die Arbeit mit Trainer Heinzer extrem schätzt. “Ohne Franz Heinzer wäre ich sicher nicht dort, wo ich heute bin. Ab dem Zeitpunkt, wo ich bei ihm in die Gruppe gekommen bin, ist bei mir einiges vorwärts gegangen”, sagt Mettler, der neben den Qualitäten bezüglich Skitechnik und -taktik auch den Menschen Franz Heinzer sehr schätzt. “Er ist ein positiv denkender und handelnder Mensch. Franz versucht mit 100 Prozent Einsatz stets das Beste für seine Athleten zu machen, damit wir schneller Ski fahren können und besser werden.”

Vielleicht einmal so gut, wie es Franz Heinzer zu seiner aktiven Zeit gewesen ist. Heute, am 11. April, steht aber für einmal nicht der Skirennsport im Zentrum von Franz Heinzers Leben. Er feiert seinen 60er – und dazu gratuliert skinews.ch ganz herzlich: alles Gute, Franz. Ich freue mich auf die Weiterführung einer seit einigen Jahren sehr guten und angenehmen Zusammenarbeit.

 

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