Der Nationalheld hat am Nationalfeiertag Filmpremiere

Franz Klammer – links anlässlich der 25. Sporthilfe-Gala in Wien und rechts unterwegs auf der Piste. – Fotos: GEPA pictures

26.10.2021

Am Österreichischen Nationalfeiertag findet die Kinopremiere des Films über den österreichischen Nationalhelden statt. Franz Klammer, und wie er 1976 in Innsbruck vor Bernhard Russi zu Olympiagold und zur "Unsterblichkeit" gefahren ist.

Franz Klammer – links anlässlich der 25. Sporthilfe-Gala in Wien und rechts unterwegs auf der Piste. – Fotos: GEPA pictures

Acht Jahre nach “Rush – alles für den Sieg”, den Film über das epische Formel-1 Duell zwischen Niki Lauda und James Hunt, hat es in “Klammer – chasing the line” eine nächste Ikone des österreichischen Sports auf die Kinoleinwand gebracht. Am 26. Oktober, zwei Tage vor dem offiziellen Kinostart und just am österreichischen Nationalfeiertag also, feiert der Film rund um das Abfahrtsrennen an den Olympischen Spielen von 1976 in Innsbruck in Villach Premiere. Ein Wilder Ritt über den Patscherkofel macht am 5. Februar 1976 aus dem Skirennfahrer Franz Klammer eine Legende.

 

 

Beim Abfahrtsrennen der Olympischen Winterspiele 1976 gibt es einen grossen Favoriten, den 22 Jahre alten Österreicher Franz Klammer, und als hoffnungsvollen Herausforderer den um knapp fünf Jahre älteren Schweizer Bernhard Russi. Der Kärntner Klammer trägt bei den “Heimspielen” die Hoffnung von ganz Österreich auf seinen Schultern. Während der Druck des Publikums im skiverrückten Österreich enorme Ausmasse erreicht, sein Skihersteller aus Promotion-Gründen in letzter Minute die Ausrüstung austauschen will, die Wetterbedingungen von Tag zu Tag schlechter werden, sich der Berg als trotzig erweist und sich die Rivalen auch den Gewinn von Olympiagold vorgenommen haben, muss sich Klammer der ultimativen Herausforderung stellen: Die Kraft zu finden, den Berg auf eigene Faust zu bezwingen. “Rausfliegen oder gewinnen”, so Klammers Devise für die Olympiaabfahrt. Bei der Zwischenzeit war Klammer “nur” Dritter. Deshalb tat der Rennfahrer etwas, was für den Filmtitel nicht unerheblich war: er veränderte die geplante Linie und fuhr das Bärneck komplett anders als in den Trainings. Am Ende stoppte die Uhr bei 1:45,73 und Klammer war trotz der ungeliebten Startnummer 15 um 0,33 Sekunden schneller als Titelverteidiger Bernhard Russi, der mit Klammers Wunsch-Nummer 3 ins Rennen gegangen war.

Lange hatte sich Franz Klammer gegen einen Film über seine Person gesträubt. “Weil einfach nie das Richtige dabei war, die meisten Ideen für Filme waren eigentlich eher Dokumentationen meines Lebens. Das hat mir nicht gefallen”, sagte Klammer in einem Interview mit der “Kärntner Woche”. Erst beim Drehbuch von Andreas und Elisabeth Schmid habe es gefunkt. “In diesem Film geht es um die wichtigste Woche meines Lebens. Das hat mir gut gefallen. Sie haben gut recherchiert, haben lange Interviews mit mir, mit meiner Ehefrau Eva und mit vielen Beteiligten von damals wie Werner Grissmann, Bernhard Russi oder Charly Kahr geführt”, so Klammer weiter. Allerdings hat er jüngst auch eingeräumt, dass nicht alles im Film hundertprozentig so abgebildet wird, wie es damals wirklich gewesen ist. Es ist und bleibt ein Film, wo für die Dramaturgie auch das eine oder andere gegenüber der damaligen Wirklichkeit etwas überspitzt dargestellt und etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Das Heldenepos über den von Schauspieler Julian Waldner gespielten Franz Klammer, der bei den Ski-Szenen unter anderem vom ehemaligen US-Abfahrer und Super-G-Weltmeister des Jahre 2001 Daron Rahlves gedoubelt wird, benötigt neben den sportlichen Aspekten auch noch eine andere Zutat. Die Lovestory rund um den Bergbauern-Buben Franz Klammer und seine Freundin (und heutige Ehefrau) Eva, der Medizinstudentin, die er im September 1975 kennen gelernt hatte. Es ist ein Sport-Liebes-Film und das Publikum kann im modernen Kinosaal genussvoll in die Zeit der 1970er-Jahre eintauchen. In eine Zeit, in welcher die Autos noch völlig anders ausgesehen haben, die Mode – auch die Skimode – schrill und bunt dahergekommen ist und die Rennpisten unruhig, nicht blau markiert und bei weitem nicht so gesichert gewesen sind wie es – zum Glück – heute der Fall ist.

Offizieller Kinostart von “Klammer – chasing the line” ist am 28. Oktober 2021

 

Die Schauspieler/Schauspielerinnen:
Julian Waldner / Franz
Valerie Huber / Eva
Doris Drexl / Franz’ Mutter
Arnold Dörfler / Franz’ Vater
Marii Weichsler / Barbara
Wolfgang Oliver / Charly Kahr
Fabian Schiffkorn / Langwallner
Robert Reinagl / Pepi Fischer
Wiltrud Schreiner / Selma Sturmberger
Harry Lampl / Heinz Prüller
Noah L. Perktold / Werner Grissmann

Regie: Andreas Schmied
Drehbuch: Elisabeth & Andreas Schmied
Komponist: Manfred Plessl
Herstellungsleitung: Jakob Pochlatko, epo-film, Loredana Rehekampff, Samsara Film
Produktionsleitung: Bernhard Schmatz
Schnitt: Gerd Berner

Quelle: ots.at

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