Verbände der Alpenländer rücken zusammen

DAS O.P.A. Präsidium mit Vizepräsident Franz Steinle, Präsidentin Roswitha Stadlober und Vizepräsident Alexander Ospelt (v.l.). – Foto: privat

22.01.2023

Das neue Präsidium der alpenländischen Skiverbände hat in Kitzbühel eine intensivere Zusammenarbeit beschlossen. Ein weiteres Signal Richtung FIS und Präsident Johan Eliasch.

DAS O.P.A. Präsidium mit Vizepräsident Franz Steinle, Präsidentin Roswitha Stadlober und Vizepräsident Alexander Ospelt (v.l.). – Foto: privat

Die Unruhen innerhalb der FIS und die nicht überall gut ankommende Art des neuen FIS-Präsidenten lösen – vorab bei europäischen Skiverbänden – Reaktionen aus. Vor zwei Tagen haben die Skiverbände von Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt gegeben, dass sie ihre Zusammenarbeit in diversen Bereichen intensivieren und besser koordinieren wollen. Diese Absichtserklärung darf durchaus als Reaktion auf die von Johan Eliasch, dem FIS-Präsidenten, verfolgten Pläne einer zentralen Vermarktung verstanden werden. Der ehemalige HEAD-CEO stösst mit dieser Idee vor allem bei den grossen Skiverbänden nicht auf Gegenliebe, denn diesen droht so ein Verlust von Medienrechten und lukrativen Sponsoring-Paketen.

Nun gibt es einen weiteren Schritt. Im Rahmen der Hahnenkammrennen in Kitzbühel hat die konstituierende Sitzung des erweiterten Präsidiums der Organisation der Alpenländer-Skiverbände stattgefunden. Neue Präsidentin der Organisation des fédérations de ski des pays alpins (O.P.A.) ist Roswitha Stadlober (Österreichischer Skiverband). Ihr zu Seite stehen im erweiterten Präsidium die beiden Vizepräsidenten Franz Steinle (Deutscher Skiverband) und Alexander Ospelt (Liechtensteinischer Skiverband). In ihrer ersten gemeinsamen Sitzung verständigte sich die neuen O.P.A.-Führung auf die Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit.

Die Organisation der Alpenländer-Skiverbände wurde laut einer entsprechenden Medienmitteilung im Jahr 1972 gegründet und bestand anfangs aus nationalen Skiverbänden aus dem Alpenraum. Die O.P.A. veranstaltet vorwiegend für den Nachwuchs-Bereich eine Reihe von Wettkämpfen und Wettkampfserien in allen Skisport-Disziplinen. Vorrangiges Ziel ist es, junge Sportlerinnen und Sportler auf die nächsthöhere Wettkampfebene vorzubereiten und ihnen erste internationale Erfahrungen zu ermöglichen. Diese bewährte Zusammenarbeit soll in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut und intensiviert werden. Aktuell gehören folgende Nationen der Organisation der Alpenländer-Skiverbände an: Andorra, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Österreich, Polen, Schweiz, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn. Neben diesen 13 Mitglieder-Verbänden der O.P.A. haben bereits weitere nationale Skiverbände Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet.

„In den vergangenen Tagen haben wir zahlreiche konstruktive Gespräche geführt, die alle in diese Richtung gingen”, erklärte OPA-Präsidentin Roswitha Stadlober. „Wir freuen uns darauf, zeitnah weitere Partnerländer in der O.P.A. begrüssen zu dürfen. Damit ergeben sich zahlreiche weitere Synergien, um den Schneesport in allen OPA-Ländern und in allen Disziplinen weiterzuentwickeln.“ Ebenfalls intensiviert werden soll die länderübergreifenden Zusammenarbeit der O.P.A.-Skiverbände in den Bereichen der Organisationsentwicklung und im Marketing. Hierzu sind in den kommenden Wochen und Monaten weitere Strategie-Gespräche geplant. Unter anderem sollen in einem ersten Schritt ab der kommenden Saison europaweite Final-Wettkämpfe für die nordischen Disziplinen stattfinden.

Der ehemalige HEAD-CEO Johan Eliasch stösst mit der Idee der zentralen Vermarktung vor allem bei den grossen Skiverbänden nicht auf Gegenliebe, denn diesen droht so ein Verlust von Medienrechten und lukrativen Sponsoring-Paketen. Die Delegierten von DSV, ÖSV und Swiss-Ski hatten im vergangenen Mai beim 53. FIS-Kongresses in Mailand vor der Wahl Eliaschs zum FIS-Präsidenten den Saal verlassen und so einerseits gegen die Art der Wahl, aber auch gegen die von Eliasch vorangetriebenen Ideen protestiert. Im Nachgang zum FIS.Kongress haben die Skinationen Schweiz, Österreich, Deutschland und Kroatien die Art und Weise der Wiederwahl von Eliasch nicht nur kritisiert, sondern die Rechtmässigkeit dieser angezweifelt und vor den Sportgerichtshofes CAS in Lausanne gezogen. Ein Urteil wird im Frühling erwartet.

Quelle: Medienmitteilung von DSV und ÖSV

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